Lieber Spender und Förderer,
mit einem neuen Blog wollen wir nun regelmäßig über die Umbau- u. Sanierungsmaßnahmen im und am Alten Sperlingshof berichten und Sie auf dem Laufenden halten. Heute beginnen wir mit einem kurzen Rückblick und der Vorstellung von unserem Mitarbeiter, der speziell für dieses Projekt eingestellt wurde.
Mein Name ist Daniel Häberle und ich bin 32 Jahre jung.
Wie Mörtel und Stein fügte sich für mich das große Ganze, als man mir das Sanierungsvorhaben des Alten Sperlingshofs vorstellte.
Vielseitig handwerkliche Tätigkeiten, das versprach das Projekt „Lernen braucht T-Räume“. Das ist genau das, was mir Freude bereitet und wahrscheinlich auch in die Wiege gelegt wurde. So ergaben die verschiedenen Stationen in meinem Leben im Handwerk und auch in der Arbeit mit jungen Menschen, ein Bild, eben ein Teil des Großen und Ganzen zu sein. So kam ich zum Sperlingshof und arbeite seither, zusammen mit einem Kollegen, an diesem Projekt.
In dieser Zeit ging es viel um Rückbauarbeiten. Putz abschlagen, um das Fachwerk sichtbar zu machen. Es hat also viel gestaubt und so mancher Schweißtropfen ist geflossen. Ca. 100 Tonnen Schutt sind bis dato angefallen und so manches kam dabei zum Vorschein, von dem ich kurz berichten möchte.
Über diesem Bereich könnte früher die Durchfahrt für Pferde gewesen sein. Im „Sperlingshof“ befand sich eine Zeit lang eine Vorspannstation für die Kutschen, die Richtung Pforzheim den steilen Berg nicht ohne zusätzliche Pferdestärken bewältigen konnten.
Ganz schön schwarz diese Decke. Die Verfärbung ist kein Teer, wie wir zuerst gedacht hatten, sondern es ist vermutlich die Originaldecke der früheren Gasthausküche „Zum Erbprinzen“ (anno 1810). Hier gab es eine offene Feuerstelle.
Sicherlich könnten die hier ins Mauerwerk eingearbeiteten Steine ihre eigene Geschichte erzählen. Sie wurden von einem Steinmetz bearbeitet und waren sicherlich nicht dafür gedacht unter einem Putz zu verschwinden. Evtl. waren es Grabsteine für Namenlose, was für die damalige Zeit üblich war.
Auf der Bühne des Anbaus, dem Sperlingstreff (früher Kirchsaal) ist noch der elektrische Motor der ersten Kirchenorgel montiert. Vermutlich wurde dieser im Jahr 1924 im Advent, zusammen mit der ersten Elektrik im Waisenheim eingebaut.
Hier werden die fachmännisch ausgebauten, denkmalgeschützten Fenster gelagert.
Lehm war zu der damaligen Bauzeit ein wichtiger Baustoff, unterfüttert mit Ästen und Stroh.
Anfangs war das Fachwerk gar nicht verputzt. In dem Lehm wurden dekorative Strukturen eingearbeitet.
Noch sind nicht alle Geheimnisse des Gebäudes gelüftet. Hier z.B. gab es wohl einmal einen Zugang zum Gewölbekeller.
8. April 2024, heute wurde endlich der alte Brunnenschacht gefunden. Hieraus wurde früher das Trinkwasser für den Hof geschöpft.
Der Brunnen ist gut 4 m tief, mit einem Durchmesser von ca. 80 cm. Im Jahr 1923 gab es eine große Trockenheit und der Brunnen führte kein Wasser mehr. Es musste ein neuer, tieferer Brunnen gegraben werden. Er liegt genau im zukünftigen Durchgangsbereich.
So ich hoffe, ich konnte Ihr Interesse wecken und würde mich freuen, wenn Sie sich schon auf den nächsten Blog freuen. Dieser soll nun alle 4 Wochen erscheinen.
Bis dahin wünsche ich eine gute Zeit.
Ihr Daniel Häberle