Ein zentraler Bestandteil der Sanierung des Alten Sperlingshofs sind die Zimmermannsarbeiten.
Wenn man in diesen Tagen einen Blick in die Baustelle wirft, sieht man schwebendes Fachwerk, das hat ein guten Grund. Hier muss z. Bsp. eine Schwelle ersetzt werden, da diese zu stark durch Feuchtigkeit und Insektenbefall beschädigt war. Im Laufe der fast 300-jährigen Geschichte des Gebäudes hat das verbaute Holz gearbeitet und so manches kam in Schieflage. Ziel ist es nun wieder einheitliche Höhen herzustellen.
Bevor die alten Fachwerkwände zu „Schweben“ anfingen, haben die Zimmermännder der Firma Kern einiges an Vorarbeiten geleistet.
Zuerst wurde eine gründliche Schadensanalyse sowie eine Kartierung vorgenommen und danach ein denkmalgerechter Wiederherstellungsplan der Bausubstanz erarbeitet.
Ebenso wurde ein komplexer Sprießungsplan erstellt, um die erwähnten Verformungen in der Substanz zu beheben.
Hier ist ein solcher Teil einer Sprießwand zu sehen, welche sich durch die gesamte Länge des Gebäudes zieht und sich vom Keller bis in den Dachsteck erstreckt. Wichtig ist hier die Querverstrebungen, um die Stabilität beim Anheben und Korrigieren zu gewährleisten, da in dieser Zeit die stabilisierende Wirkung vom Sitz auf dem Mauerwerk fehlt.
Beschädigte Balken müssen fachmännisch saniert werden. Hier ist Präzisionsarbeit erforderlich.
Und so sieht dann das Endergebnis aus.
So sind wir alle gespannt und zuversichtlich, dass es die Zimmermänner schon richten werden und es beim Richtfest dann heißen kann:
„Säge und Beil liegen nun still,
das Haus bleibt stehn – so Gott es will.
Das sagt euch hier der Zimmermann,
er hat getan, was er nur kann.
Das Prachtstück ragt nun vor euch auf,
ihr blickt mit Stolz aufs neue Haus.“