Kosten sind nun auf dem Tisch!

Es geht um mehr als 250.000 €, die kurzfristig aufzubringen sind.

Seit dem 12.12.18 gibt es im Sperlingshof kein sauberes Trinkwasser mehr. Ca. 2 km außerhalb der Gemeinde Remchingen leben 60 Jungen im Alter zwischen sechs und zwanzig Jahren in sieben Wohngruppen im Heilpädagogischen Kinder- und Jugendhilfezentrum. 100 Jahre lang lieferte der eigene Brunnen sauberes Trinkwasser. Zwei Wochen vor Weihnachten letzten Jahres trat nun eine starke Trübung im Trinkwasser auf, so dass das Gesundheitsamt von heute auf morgen die Nutzung untersagte.

Seit Heilig Abend 2018 sind der Sperlingshof und seine Anrainer über ein Provisorium an die Wasserversorgung der Gemeinde Remchingen angeschlossen. Lange gab es nun ein Ringen um die Übernahme für die Kosten eines dauerhaften und fachgerechten Anschlusses. Relativ früh schon war klar, dass rein rechtlich der Sperlingshof mit seinen Anrainern für die Kosten der neuen Wasserleitung aufkommen muss. Es geht hier um eine Gesamtsumme von ca. 300.000 €, wobei der Sperlingshof hiervon, anteilig an seinem Wasserverbrauch, 260.000 € übernehmen muss – Geld, welches der Sperlingshof nicht hat.

Dankenswerterweise hat die Gemeinde Remchingen trotzdem einen Weg gefunden, den Sperlingshof als gemeinnützige und soziale Einrichtung zu unterstützen. Der Sperlingshof hat einen Trägerverein, dem das ganze Gelände mit seinen Gebäuden gehört. Sinn und Zweck der Evangelisch-Lutherischen Kinderfreundgesellschaft e.V. ist der Betrieb des Heilpädagogischen Kinder- und Jugendhilfezentrums mit seiner Schule. Somit konnte der Vorstand des Trägervereins einen offiziellen Antrag auf Vereinsförderung bei der Gemeinde stellen, welcher bei der Gemeinderatssitzung am 12.12.19 positiv entschieden wurde.

Der Sperlingshof bekommt nun eine Summe von 48.364,20 € als Vereinszuschuss. „Dies ist eine stolze Summe und zeigt, dass der Sperlingshof der Gemeinde Remchingen am Herzen liegt“, so der Geschäftsführer Raimund Schmidt.

Trotz alledem brauch es nun noch einen „ordentlichen“ Kredit, um die Restsumme zu finanzieren. Seit Weihnachten 2018 ist der Sperlingshof dabei, Spenden zu sammeln, um die Finanzierung der Wasserleitung stemmen zu können. Dankenswerterweise sind hier im Lauf des Jahres fast 20.000 € zusammen gekommen, wofür die Einrichtung sehr dankbar ist. Werden nun die gesammelten Spenden und der Zuschuss der Gemeinde von der zu erwartenden Summe abgezogen, verbleibt immer noch ein Betrag von fast 200.000 €, nur für eine eigentlich selbstverständliche Versorgung mit sauberem Trinkwasser. Da diese Summe nicht aus dem laufenden Haushalt bedient werden kann, bitten wir Sie, liebe Leser und Leserinnen, nochmals um Unterstützung.

Sperlingshof, den 13.12.2019

R. Schmidt

 

Hier nochmals einige Infos zur akuten Krise kurz vor Weihnachten 2018:

Kurz vor Weihnachten ist die Trinkwasserversorgung auf dem Gelände des Sperlingshofes, gut zwei Kilometer vom Ortsrand der Gemeinde Remchingen, ausgefallen. Bisher sorgte bei uns ein eigener Brunnen für sauberes Wasser, doch seit Mittwoch der vergangenen Woche fließt aus ihm nur noch eine trübe Brühe, die laut Untersuchungen des Gesundheitsamts nicht mehr als Trinkwasser verwendbar ist. Eine mögliche Ursache könnte die lange Trockenheit im Sommer und infolgedessen ein gesunkener Grundwasserspiegel und Einschwemmungen in den Brunnen sein.

Unser Hausmeister Herr Grimm bei Befüllen der Wassertonnen (für die Toiletten) am Eingang der Wohngruppen. Der Traktor wurde uns vom Bauern Heckmann aus Ersingen dankenswerterweise zur Verfügung gestellt.„Für uns ist das ein enormes Problem, das noch schlimmer wird, wenn der Brunnen für die Zukunft komplett ausfällt“, bringt es  Raimund Schmidt auf den Punkt. Während das Hausmeisterteam das in der Küche benötigte Trinkwasser für die momentan 60 jungen Bewohner und rund 100 Mitarbeiter provisorisch in Fässern vom Bauhof der Gemeinde Remchingen holt, müssen die Sperlingshof-Jungs zurzeit zur Ersinger Turnhalle fahren, um sich dort in den Gemeinschaftsduschen waschen zu können. Eine Notlösung, die für die oft schwer traumatisierten Kinder und Jugendlichen äußerst unbefriedigend ist. Für die Klospülung reichte zu Beginn noch das restliche Brunnenwasser im Sperlingshof-Hochbehälter – doch auch nicht lange: „Nun müssen wir aus befüllten Regentonnen schöpfen.“ Da sich keine Besserung abzeichnet, ist ein Unternehmen zusammen mit dem Bauhof bereits dabei, eine provisorische Trinkwasserleitung vom Wilferdinger Ortsrand aufzubauen, was den Sperlingshof bereits ca. 50.000 Euro kosten wird – allerdings auch nur als Notlösung, bis die Bauern ihre Äcker wieder bewirtschaften wollen.

Eine Spezialfirma habe den Brunnen bereits mit einer Kamera untersucht, doch immer mehr deutet darauf hin, dass er in Zukunft den Sperlingshof sowie zwei, drei benachbarte Wohn- und Firmengebäude nicht weiter versorgen kann. Selbst wenn der Schaden noch einmal behoben werden könnte, wird es im Zuge von Klimawandel und anhaltenden Trockenzeiten immer wieder zu solchen Problemen kommen – was früher oder später bedeutet, dass eine unterirdische Wasserleitung entlang der B10 gelegt werden muss. Ein bestehendes Leerrohr an der bereits vor zwei Jahren aufgrund einer Sanierung aufgegrabenen B10 und dem parallel verlaufenden Radweg reicht Fachleuten zufolge nicht aus – es muss komplett neu gebuddelt werden. Aufgrund der Entfernung würde das Kosten zwischen 300.000 € und 400.000 € verursachen – woran Raimund Schmidt am liebsten gar nicht denken will: „Wir hatten 2018 ein schlechtes Geschäftsjahr. Wir sind für fast alle Bereiche versichert, aber nicht gegen diesen Fall.“

Deshalb hoffe er nun dringend auf Spenden. Denn wie Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon auf Anfrage bestätigte, müssen die Kosten eines solchen Anschlusses laut Satzung die Eigentümer selbst tragen: „Natürlich ist die Gemeinde für ihre Einwohner und sozialen Einrichtungen da – deshalb schauen wir zuerst gemeinsam, wie es um den Brunnen steht, ob man einen Wasseranschluss braucht, wo und zu welchen Kosten sich dieser realisieren lässt.“ Dann gehe es darum, wer die Kosten wie tragen kann. So oder so werden auf den Sperlingshof alleine für die derzeitige Notversorgung hohe Summen zukommen, weshalb bereits ein Spendenkonto unter dem Stichwort „Krise Wasserversorgung Sperlingshof“ eingerichtet ist. Schon jetzt bedankte sich Schmidt für ein Entgegenkommen der Firmen Rothmund bei Kranarbeiten an der Pumpe, bei der Birkenfelder Wäscherei CWS-boco, dem Bauern Heckmann (Kämpfelbach) sowie bei der Gemeinde Kämpfelbach für die kostenlose Duschmöglichkeit.

Stand 21.12.18    13 Uhr

Verlegung entlang der Bundesstraße 10
Der einsetzende Regen erschwerte die Arbeiten unnötigerweise.

So die Leitung liegt jetzt bis zum Brunnen.Die Leitung liegt jetzt bis zu unserem Brunnen. Sie muss nun noch angeschlossen werden und soll dann unseren Hochbehälter mit sauberem Trinkwasser versorgen. Zuvor muss aber noch der Hochbehälter gereinigt und gechlort werden. Danach heißt es unser gesamtes Leitungsnetz durchzuspülen und zu chloren, bevor es voraussichtlich am Sonntagabend heißen kann >> Wasser marsch << und dann an Weihnachten wieder langsam Normalität im Sperlingshof eintreten kann.

Stand: 24.12.18 um 11:30 Uhr

Endlich ist es soweit, pünktlich zu Weihnachten gibt es wieder fließendes Wasser im Sperlingshof. Vielen, vielen Dank an den unermüdlichen Einsatz des Wassermeisters Herr Nonnenmacher und unseres Hausmeisters Herrn Grimm!!!!!!!!!!!!!

 

Unser Spendenkonto lautet:
Empfänger: Ev.-Luth. Kinderfreundgesellschaft e.V.
Sparkasse Pforzheim-Calw
IBAN DE50 6665 0085 0000 6956 61 BIC PZHSDE66

Sollten Sie eine Spendenbescheinigung benötigen, tragen Sie bitte ihre vollständige Adresse im Feld „Verwendungszweck“ ein, damit wir Ihnen diese im Folgejahr (i.d.R. spätestens bis Februar) zukommen lassen können.

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